Schätzer für die Preiskalkulation
Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Modell für die Schätzung von Bearbeitungszeiten in einem Industrieunternehmen zu entwickeln. Die Arbeit umfasst eine Datenerfassung, unterschiedliche Datenverarbeitungsschritte und die Evaluation zweier Analysemethoden. Das finale Modell ist in Excel und in JavaScript implementiert.
Tschachtli, Thomas, 2017
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Bodmer AG
Betreuende Dozierende Riesen, Kaspar
Keywords Zeitschätzung, Datenerfassung, Regressionsanalyse, Nächster-Nachbar-Klassifikation
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Die Auftraggeberschaft ist ein Nordwestschweizer Familienunternehmen, spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von industriellen Holzverpackungen. Holzverpackungen werden i.d.R. in anwendungsspezifischen Ausführungen nachgefragt. Für die vorgängige Preiskalkulation einer Offerte wird die Bearbeitungszeit jeweils manuell geschätzt, was in der Vergangenheit teilweise zu Widersprüchen führte. Hauptziel dieser Thesis ist die Definition eines Schätzmodells, das aufgrund von gegebenen Einflussfaktoren die Bearbeitungszeit für ein bestimmtes Verpackungsprodukt prognostizieren kann.
Zuerst ist eine betriebliche Datenerfassung erfolgt, in der einerseits Auftragsdaten aus dem ERP System extrahiert und andererseits Bearbeitungszeiten gemessen wurden. Die erfassten Daten wurden in einer Datenbank zusammengeführt und mithilfe verschiedener Datenvorverarbeitungsmethoden für die Analyse vorbereitet. Zwei Datenanalyseverfahren, die Regressionsanalyse und die Nächster-Nachbar-Klassifikation, wurden für die Erzeugung von Schätzmodellen geprüft. In der Evaluation wurden die beiden Modelle einander hinsichtlich verschiedener Gütekriterien gegenübergestellt.
Widersprüchliche Aufwandschätzungen führen unweigerlich zu inkonsistenten Offertenpreisen, welche sowohl die Einnahmen als auch die Kundenzufriedenheit negativ beeinflussen können. Mithilfe der ermittelten Schätzmodelle sollen in Zukunft Bearbeitungszeiten konstant und mit minimaler Abweichung geschätzt werden können. Ein zuverlässiges Schätzverfahren ermöglicht die Bestimmung von konsistenten Verkaufspreisen, was sich sowohl positiv auf die Deckung der Kosten als auch auf die Kundenzufriedenheit auswirkt. Gegenwärtig findet die betriebliche Offertenrechnung in Microsoft Excel statt. Die Firma betreibt zudem einen Online-Shop, der den Kunden mittels Produktkonfigurator die Gestaltung beliebiger Verpackungsprodukte ermöglicht. Die Umsetzung des ermittelten Schätzmodells erfolgte einerseits in Microsoft Excel als Ergänzung zum bestehenden Offertenrechungs-Formular. Weiter wurde ein Web Prototyp für die Integration in den Online-Shop entworfen. Dieser soll es später ermöglichen, dass dem Kunden für ein individuelles Produkt automatisch ein Verkaufspreis offeriert werden kann. Abschliessend thematisiert die Thesis Zweckmässigkeit und Anwendbarkeit der durchgeführten Datenanalysen und erörtert alternative Herangehensweisen.
Studiengang: Wirtschaftsinformatik (Bachelor)
Vertraulichkeit: öffentlich