Nachkalkulationsschema für ein mittleres Unternehmen der Werbetechnik
Schweizer KMU stehen vor wirtschaftlichen Hürden wie Währungsschwankungen, Regulierungen, Fachkräftemangel und unsicheren Lieferketten. Genaue Kenntnis der eigenen Kosten wird so zum kritischen Erfolgsfaktor – eine Situation, die auch für das auftraggebende Unternehmen der Werbetechnik zutrifft.
Rahel Muff, 2025
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Mittleres Unternehmen der Werbetechnik
Betreuende Dozierende Sutter, Emilio
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Ziel dieser Arbeit ist die Herleitung eines Nachkalkulationstools für ein KMU der Werbetechnik. Die zentrale Frage lautet: Wie kann ein praxisnahes Nachkalkulationsschema auf Vollkostenbasis für ein Schweizer KMU der Werbetechnik entwickelt werden? Dieses soll Transparenz in der Kostenstruktur abgeschlossener Aufträge schaffen und die Basis legen, um durch die gewonnenen Erkenntnisse die Rentabilität künftiger Offerten zu steigern. Da die Nachkalkulation diverse betriebswirtschaftliche Felder verbindet, beleuchtet die Arbeit auch angrenzende Gebiete wie Datenmanagement und Geschäftsprozesse.
Zur Beantwortung der Fragestellung wurden wissenschaftliche Literatur in den Datenbanken Swisscovery und Google Scholar analysiert sowie Experteninterviews durchgeführt. Wesentlich für die Beantwortung der Fragestellung sind zudem die Beschreibung der Prozesse, Systemlandschaft und Controlling-Instrumente der Unternehmung sowie eine daraus abgeleitete Ist-Analyse der Problemstellungen nach dem McKinsey 7S-Modell.
Zur Steigerung der Rentabilität wird dem KMU die Einführung einer systematischen Nachkalkulation empfohlen. Das in dieser Arbeit entwickelte Schema liefert die methodische Grundlage. Seine praktische Anwendbarkeit ist aktuell jedoch stark eingeschränkt, da die Datenbasis lückenhaft ist – dies betrifft sowohl die Herleitung der Kalkulationsparameter als auch die Anwendung selbst. Aus dieser fundamentalen Datenproblematik ergeben sich notwendige Optimierungen. Die Datengrundlage muss durch die Überprüfung der Kostensätze, die Einführung einer Lagerbuchhaltung und eine konsequente Datendisziplin gestärkt werden. Eine zentrale strategische Empfehlung ist daher, eine umfassende Datenstrategie für die Erfassung und Bewirtschaftung festzulegen. Ergänzende Massnahmen wie das Festlegen von Kompetenzregelungen (für Rabatte, Lieferantenauswahl) sowie die Einführung von Selbstkontrollen runden die Empfehlungen ab. Alle diese Schritte fördern den Wandel hin zu einer datenbasierten und kostenbewussteren Unternehmenskultur.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Nachkalkulation, Controlling, Kostenrechnung, Vollkostenrechnung, Werbetechnik
Vertraulichkeit: vertraulich