Aktualisierung der Versicherungswerte von Wärmeerzeugungsanlagen
Diese Arbeit entwickelt ein indexbasiertes Modell zur Bewertung von Versicherungswerten bei Wärmeerzeugungsanlagen. Ziel ist es, Über- oder Unterversicherung zu vermeiden und eine verlässliche, zukunftsorientierte Grundlage für die Berechnung der Versicherungssumme zu schaffen.
Florian Rudin, 2025
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Regionaler Energie- und Wärmeversorger
Betreuende Dozierende Thorrold, Craig
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Ein regional tätiger Energieversorger betreibt schweizweit eine Vielzahl an Wärmeerzeugungsanlagen. Diese technischen Anlagen sind gegen verschiede Risiken versichert, wobei die Höhe der Versicherungssumme auf einer realistischen und aktuellen Bewertung basieren muss. Bisher werden die Versicherungswerte jährlich manuell aktualisiert. Dieses Verfahren ist zeitaufwendig und fehleranfällig. Eine ungenaue Bewertung birgt das Risiko einer Über- oder Unterversicherung, was im Schadensfall entweder zu überhöhten Prämien oder zu finanziellen Verlusten durch Kürzungen führen kann.
Als erstes erfolgte eine Analyse der bisherigen Bewertungspraxis inkl. der verwendetet Daten. Ergänzend wurde Fachliteratur aus den Bereichen Versicherungswesen, Bewertung und Preisindexierung ausgewertet. Um praxisnahen Erkenntnisse zu gewinnen, wurden zwei leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt. Zum einen mit einem Vertreter des Unternehmens selbst, zur buchhalterischen Perspektive und zum anderen, mit einem Vertreter einer Versicherung, um die versicherungstechnische Sichtweise aufzuzeigen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurde ein indexbasiertes Bewertungsmodell entwickelt.
Die Analyse des bestehenden Bewertungsprozesses zeigte, dass die Versicherungswerte bislang auf Basis historischer Buchwerte und Erfahrungswerte festgelegt wurden. Dies führte insbesondere bei älteren oder umgebauten Anlagen zu Ungewissheit, was den tatsächlichen Neuwert dieser Anlagen betrifft. Aus Sicht der Versicherung wurde bestätigt, dass keine standardisierten Vorgaben zur Bewertungsmethodik bestehen. Grundvoraussetzung ist es jedoch, dass eine hohe Nachvollziehbarkeit, Systematik und Dokumentation gewährleistet werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde ein komponentenbasiertes, indexgestütztes Bewertungsmodell entwickelt. Jede Anlagekomponente wird mithilfe des Produzentenpreisindex hochgerechnet. Das Modell berücksichtigt das Investitionsjahr, Anschaffungswerte, technische Spezifikationen und ersetzt manuelle Schätzwerte durch transparente Berechnungen. Die Arbeit zeigt, dass die bisherige manuelle Bewertungspraxis mit erheblichen Risiken verbunden ist. Das neu entwickelte Bewertungsmodell schafft Abhilfe, indem es eine nachvollziehbare und praxisnahe Methode zur Aktualisierung von Versicherungswerten bietet.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Wertermittlung, Versicherungswerte, Bewertungsmodell, Sachversicherung, Wärmeerzeugungsanlagen
Vertraulichkeit: vertraulich