Entwicklung eines Umsetzungskonzepts für VR-gestützte Tele-Rehabilitation Analyse möglicher Finanzierungsmodelle aus Sicht einer Rehaklinik
Virtual Reality (VR)-gestützte Tele-Rehabilitation steht in der Schweiz vor finanziellen und strukturellen Herausforderungen. Die Arbeit analysiert Finanzierungsmodelle und entwickelt ein Umsetzungskonzept zur Integration der Behandlungsmethode in ein bestehendes rehabilitatives Versorgungsangebot.
Nima Mobasheri, 2025
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Unternehmensgruppe mit mehreren spezialisierten Rehabilitationskliniken
Betreuende Dozierende Schibli, Olga
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Die VR-basierte Tele-Rehabilitation ermöglicht eine ortsunabhängige Behandlung, fördert Motivation und Therapietreue der Patientinnen und Patienten und kann zur Optimierung der Versorgungssituation beitragen. In der Schweiz wird diese Behandlungsmethode bisher jedoch nicht in den Tarifen berücksichtigt und deshalb von den Krankenversicherungen nicht vergütet. Eine Unternehmensgruppe mit mehreren spezialisierten Rehabilitationskliniken untersucht deshalb, wie sich die VR-gestützte Tele-Rehabilitation nachhaltig finanzieren und in ihr Versorgungsangebot integrieren lässt.
Zur Entwicklung des Umsetzungskonzepts und zur Analyse möglicher Finanzierungsmodelle wurde zu Beginn eine Literaturrecherche durchgeführt. Danach wurden Best-Practice-Beispiele von Unternehmen untersucht, die VR-Anwendungen für die Rehabilitation herstellen, um zentrale Erfolgsfaktoren abzuleiten. Anschliessend wurden qualitative Interviews mit Fachpersonen relevanter Organisationen geführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden entlang der Health Value Chain ausgewertet und bildeten die Grundlage für die Entwicklung des Umsetzungskonzepts mithilfe eines angepassten Stage-Gate-Modells.
Die Analyse zeigt, dass eine vollständige Finanzierung der Behandlungsmethode durch die Krankenversicherungen momentan nicht möglich ist, da zentrale Voraussetzungen wie die Erfüllung der WZW-Kriterien, die tarifliche Abbildung ärztlicher und nichtärztlicher Leistungen sowie die Aufnahme technischer Hilfsmittel in die Mittel- und Gegenständeliste bislang nicht erfüllt sind. Damit dennoch eine stufenweise Umsetzung möglich ist, wurde ein kombiniertes Finanzierungsmodell entwickelt. Ärztliche Leistungen sollen ab 2026 über den neuen TARDOC-Tarif abgerechnet werden. Nicht-ärztliche Leistungen und die technische Infrastruktur werden hingegen über individuell verhandelte Kostenbeteiligungen durch die Zusatzversicherungen finanziert. Darüber hinaus wird empfohlen, die Patientinnen und Patienten bereits während der stationären Rehabilitation im Umgang mit der Technologie zu schulen, um eine nahtlose Weiterbehandlung zu Hause zu ermöglichen. Zudem könnte die Einführung von EFAS dazu beitragen, dass digitale Behandlungsmethoden in Zukunft gefördert und besser in die Regelversorgung integriert werden können.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords VR-gestützte Tele-Rehabilitation
Vertraulichkeit: vertraulich