Wohnraumschutzverordnung Basel-Stadt: Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit und die Hypothekarkreditvergabe

In Basel-Stadt führt das starke Bevölkerungswachstum bei geringer Bautätigkeit zu akuter Wohnungsknappheit. Die neue Wohnraumschutzverordnung (WRSchV) soll bezahlbaren Wohnraum sichern, verändert jedoch spürbar das Investitionsverhalten und die Kreditvergabe im Wohnimmobilienmarkt.

Gian-Luis Lingg & Tristan Bossardt, 2025

Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Schweizer Bank
Betreuende Dozierende Sutter, Emilio
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Die Leerstandsquote liegt unter 1 %, während Mieten überdurchschnittlich steigen. Um der Wohnraumverknappung entgegenzuwirken, führte der Kanton Basel-Stadt die WRSchV ein, welche Mietzinsen nach Sanierungen oder Ersatzneubauten deckelt und die Überwälzung der Investitionskosten auf die Mieterschaft nur begrenzt zulässt. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schützen. Offen blieb, wie diese Regulierung das Investitionsinteresse in Wohnliegenschaften mit mehr als drei Wohnungen und die Hypothekarkreditvergabe der Banken beeinflusst.
Zur Analyse wurden relevante gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche Literatur ausgewertet. Zusätzlich fanden sieben leitfadengestützte Interviews statt. Vier davon wurden mit Immobilienexperten, zwei davon mit Bankfachleuten sowie eines mit zwei Vertretern des Kantons Basel-Stadt geführt. Dabei wurden Investitionsentscheidungen der Investoren, Finanzierungsprozesse der Banken und weitere Erfahrungen mit der WRSchV beleuchtet. Dies um zu herauszufinden, welche konkreten Auswirkungen bereits zu spüren waren und mögliche Optimierungsansätze zu identifizieren.
Die WRSchV führt nachweislich zu einem Investitionsrückgang in Wohnimmobilien. Als kritisch gelten insbesondere starre Mietzinsobergrenzen, beschränkte Möglichkeiten zur Kostenüberwälzung und komplexe, zeitintensive Bewilligungsverfahren. Investoren und Banken berichten von einer reduzierten Planungssicherheit, erschwerter Kalkulation und sinkender Rentabilität, was wesentlich zu einer geringeren Bautätigkeit beiträgt. Als Gegenmassnahmen werden flexiblere Mietzinsvorgaben, vereinfachte und transparentere Bewilligungsverfahren sowie eine intensivere Kooperation zwischen Behörden, Banken und Investoren empfohlen. Ergänzend könnten gezielte Förderprogramme und klare, einheitliche Richtlinien wieder die nötigen Anreize für Investitionen schaffen. Diese Schritte würden das Investitionsklima verbessern und den Schutz von bezahlbarem Wohnraum stärken. Langfristig ist eine ausgewogene Balance zwischen Regulierung und attraktiven Rahmenbedingungen entscheidend, um negative Auswirkungen auf den Wohnungsbestand zu vermeiden, die Schaffung von neuem Wohnraum zu fördern und eine nachhaltige Wohnraumentwicklung sicherzustellen.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Wohnraumschutzverordnung, Basel-Stadt, Investitionen
Vertraulichkeit: vertraulich
Art der Arbeit
Bachelor Thesis
Auftraggebende
Schweizer Bank
Autorinnen und Autoren
Gian-Luis Lingg & Tristan Bossardt
Betreuende Dozierende
Sutter, Emilio
Publikationsjahr
2025
Sprache der Arbeit
Deutsch
Vertraulichkeit
vertraulich
Studiengang
Betriebsökonomie (Bachelor)
Standort Studiengang
Basel
Keywords
Wohnraumschutzverordnung, Basel-Stadt, Investitionen