Analyse des Einflusses von Wetterbedingungen auf die Verkehrserträge im Personenverkehr der SBB

Der Trend zu mehr Reiseverkehr am Wochenende hält an, seit 2019 ist er um fast 20% gestiegen. Ob und wie das Wetter die kurzfristige Nachfrage beeinflusst wurde mittels Korrelationsanalysen auf ausgewählten Strecken analysiert. Daraus ergibt sich eine erste Einschätzung zum Einfluss auf die Erträge.

Simon Suter, 2025

Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Schweizerische Bundesbahnen (SBB)
Betreuende Dozierende Demarmels, Carol
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Am 25. April 2025 war für den Samstag im Alpenraum Sonne angesagt, im Flachland Hochnebel. Das letzte verfügbare Spartageskarten-Kontingent, bis einen Tag vor Abreise erhältlich, war daraufhin ausverkauft. Wetter beeinflusst das Reiseverhalten, insbesondere am Wochenende. Wetterprognosen können kurzfristige Nachfrageschwankungen auslösen, was die Angebotsplanung an ihre Grenzen bringt. Andererseits wird Wetter im aktuellen Prognosemodell der SBB nicht systematisch berücksichtigt. Es fehlt eine belastbare Grundlage, welche Wetterlagen an welchen Tagen auf welchen Strecken wie stark wirken.
Als potenzielle Abschnitte mit hoher Aussagekraft über die Wetterwirkung wurden Zürich–Chur und Bern–Visp gewählt, beide freizeitorientiert, jedoch mit unterschiedlicher Ausgangslage. Zürich–Bern diente als potenziell wetterunabhängige Pendlerstrecke. Betrachtet wurden Freitage bis Sonntage über drei Jahre hinweg (2022–2024). Auf Basis von Verkehrsdaten wurden die gefahrenen Personenkilometer pro Tag und Abschnitt berechnet. Wetterdaten (Temperatur, Sonne, Wind, Schnee, Regen) wurden mittels Schwellenwerten in Scores klassifiziert. Die Korrelation wurde mittels linearer Regression geprüft.
Bei der Definition des Wetterscores wurden zwei Ansätze verfolgt: Zum einen das Wetter am Reiseziel, zum anderen der Unterschied zum Startort. So sollte geprüft werden, ob spontane Reisen eher durch schönes Wetter am Ziel oder durch spürbar besseres Wetter im Vergleich zum Start ausgelöst werden. Meist erwies sich der Zielwert als auslösender Faktor. In vertiefenden Analysen wurden einzelne Tage, Wetterlagen und Zugtypen isoliert untersucht, um zu prüfen, wie, wo und wann Wetter wirkt. Auf dem Abschnitt Zürich–Bern zeigte sich wie erwartet keine wetterbedingte Wirkung. Bei Bern–Visp ergaben sich bei den IC-Zügen signifikante Zusammenhänge, während auf Zürich–Chur nur die Interregiozüge eine wetterabhängige Nachfrage zeigten. Dies legt nahe, dass Strecken, die gegenüber dem Auto konkurrenzfähig sind, besonders wettersensibel reagieren. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde auch der Einfluss des Wetters auf potenzielle Erträge abgeschätzt. Dieser erste Anstoss soll helfen, die Relevanz für Forecast- und Ressourcenplanung zu bewerten und ggf. weiterzuverfolgen. Wichtig ist: Wetter ist nur einer von vielen Einflussfaktoren auf die Nachfrage, auch viele andere Aspekte spielen eine Rolle.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Wetter, Personenverkehr, Verkehrserträge, Nachfrage, Regressionsanalyse, Freizeitmobilität, Wochenendverkehr, SBB, Fernverkehr, Fahrgastverhalten, Prognosemodell, Datenanalyse, Mobilitätsverhalten
Vertraulichkeit: vertraulich
Art der Arbeit
Bachelor Thesis
Auftraggebende
Schweizerische Bundesbahnen (SBB), Bern
Autorinnen und Autoren
Simon Suter
Betreuende Dozierende
Demarmels, Carol
Publikationsjahr
2025
Sprache der Arbeit
Deutsch
Vertraulichkeit
vertraulich
Studiengang
Betriebsökonomie (Bachelor)
Standort Studiengang
Brugg-Windisch
Keywords
Wetter, Personenverkehr, Verkehrserträge, Nachfrage, Regressionsanalyse, Freizeitmobilität, Wochenendverkehr, SBB, Fernverkehr, Fahrgastverhalten, Prognosemodell, Datenanalyse, Mobilitätsverhalten