Entwicklung und Beurteilung von wertorientierten Verhaltensweisen von Robotern in aufzugsbezogenen Situationen am Beispiel von Pflegeheimen
Um der steigenden Arbeitsbelastung des Pflegepersonals entgegenzuwirken, plant ein Alterspflegezentrum einen Roboter einzusetzen. Dazu wurde ein Regelwerk für Roboter erarbeitet, welches eine reibungslose Interaktion zwischen Mensch und Roboter in Aufzügen gewährleistet.
Christian Oertle, 2025
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Wirtschaft Institut für Wirtschaftsinformatik
Betreuende Dozierende Zhong, Vivienne Jia
Views: 16
Der demografische Wandel stellt die Gesellschaft vor Herausforderungen. Während Geburtenraten sinken, steigt die Lebenserwartung an. Deshalb stehen Pflegende in Alterszentren einer wachsenden Anzahl Heimbewohnenden gegenüber. Diese erhöhte Arbeitsbelastung vom Pflegepersonal kann die Qualität der Pflege negativ beeinflussen. Ein Alterspflegeheim reduziert die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals durch den Einsatz eines Roboters, der einfache Tätigkeiten, wie das Begleiten von Personen, übernimmt. Ziel ist das Erarbeiten von Verhaltensregeln für diesen Roboter in aufzugsbezogenen Situationen.
Zunächst wurde eine umfassende Literaturanalyse durchgeführt, welche als Basis für einen ersten Entwurf der Verhaltensregeln für Roboter in Aufzügen diente. Mithilfe dieser Grundlage wurden Befragungen sowie Beobachtungen zur Liftnutzung im entsprechenden Alterspflegezentrum durchgeführt. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Weiterentwicklung der Verhaltensregeln ein. Abschliessend wurden die überarbeiteten Verhaltensregeln in einem Workshop vor Ort mit einem Roboter getestet und die Teilnehmenden zu ihren Empfindungen zum vorgeschlagenen Regelwerk befragt.
Um Roboter erfolgreich in den liftbezogenen Alltag eines Pflegeheims zu integrieren, wurden sieben universell geltende Verhaltensregeln entwickelt und getestet. Diese grundlegenden Verhaltensrichtlinien definieren die zentralen Prinzipien, die der Roboter unter allen Umständen befolgen muss. Sie regeln das Vortrittsrecht, die Geschwindigkeit, mit welcher sich der Roboter bewegen sollte, die Kommunikationswege, generelle Positionierung, sowie Rücksichtnahme auf nicht mit dem Roboter vertraute Personen. Ergänzend zu diesen Grundregeln wurden phasenbezogene Verhaltensregeln für Roboter entwickelt, welche die konkreten Bedürfnisse der Liftnutzung abdecken. Sie sind nach den folgenden Phasen gegliedert: Warten auf den Lift – Betreten des Lifts – Auswahl der Zieletage – Aufzugsfahrt und Verlassen des Lifts. Diese Regeln beschreiben unter anderem die Position, die der Roboter in der jeweiligen Phase einnehmen muss, wie und wann Liftknöpfe bedient werden und wer den Lift zuerst betritt oder verlässt.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Soziale Roboter, Pflegeheim, Mensch-Roboter Interaktion, Aufzugsnutzung, Verhaltensregeln für Roboter
Vertraulichkeit: vertraulich