Gender Pension Gap in der Schweiz
Die Sicherung der eigenen Altersvorsorge stellt die Schweizer Bevölkerung vor eine der grössten Herausforderungen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere Frauen in diesem Bereich benachteiligt sind. So erhalten sie im Durchschnitt rund ein Drittel weniger Rente als Männer.
Adisa Ljutfiji & Michelle Baier, 2024
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Finanzinstitut
Betreuende Dozierende Witmer, Thomas
Keywords Untersuchung des Gender Pension Gaps im Dreisäulensystem in der Schweiz
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Obgleich Frauen eine geringere Rente als Männer erhalten, fällt die Differenz in den einzelnen Säulen unterschiedlich hoch aus. Bei einer Differenzierung nach der ersten und zweiten Säule zeigen sich signifikante Unterschiede. Die Thematik der persönlichen Vorsorge spielt eine bedeutsame Rolle und kann in Beratungsgesprächen ein ausschlaggebender Faktor sein, der dazu führt, dass die Kundenbeziehung langfristig aufrechterhalten wird. Die Relevanz dieser Thematik in Kundengesprächen ist nicht allen Mitarbeitenden des Finanzinstituts in gleicher Weise bewusst.
Die Beantwortung der Forschungsfragen erfolgte durch eine systematische Literaturrecherche, welche die theoretischen Grundlagen des Gender Pension Gaps aufzeigt. Im Anschluss wurde eine qualitative Datenanalyse durchgeführt, welche auf vier Interviews mit internen und externen Vorsorgeexperten sowie zwei Interviews mit den Mitarbeitenden des Finanzinstituts basiert. Die Beantwortung der Fragestellungen erfolgt unter Heranziehung der theoretischen Grundlagen sowie der analysierten Interviews, welche im Folgenden zusammengefasst werden.
Die Ergebnisse legen nahe, dass der Gender Pension Gap in der ersten Säule weniger signifikant ist. Dies wird durch die Ergebnisse der Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) gestützt, welche zeigen, dass die durchschnittlichen AHV-Renten von Frauen und Männern ähnlich hoch sind, wobei das durchschnittliche Renteneinkommen der Frauen um 4 % höher liegt. Aufgrund statistischer Erhebungen konnte festgestellt werden, dass die Diskrepanz in der zweiten Säule am höchsten ausfällt. Die Diskrepanz ist in erster Linie auf Unterschiede in der Erwerbsbiografie zurückzuführen. Oftmals entscheiden sich Frauen für eine Teilzeitbeschäftigung, um ihren familiären Verpflichtungen nachzukommen. Obschon Männer in den vergangenen Jahren vermehrt Care-Arbeit übernommen haben, wird diese nach wie vor überwiegend von Frauen erbracht. Des Weiteren lässt sich feststellen, dass Frauen überproportional häufig in befristetenBeschäftigungsverhältnissen oder in Branchen mit geringen Löhnen tätig sind. Die Kombination von Teilzeitbeschäfitung und niedrigem Einkommen führt zu einer reduzierten Beitragsleistung zur beruflichen Vorsorge.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: vertraulich