Modellierung und Quantifizierung des Schlüsselpersonenrisikos von KMU im DCF-Verfahren

Der zukünftige Erfolg von KMU hängt oft von schwer ersetzbaren Schlüsselpersonen ab. Dieses starke Abhängigkeitsverhältnis birgt ein Schlüsselpersonenrisiko. Die vorliegende Bachelorarbeit stellt einen Ansatz vor, dieses Risiko zu quantifizieren und in die Unternehmensbewertung zu integrieren.

Noah Gamper & Sven Riepl, 2024

Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Hierholzer Audit GmbH
Betreuende Dozierende Höchle, Daniel
Keywords Unternehmensbewertung, KMU, Schlüsselpersonenrisiko, DCF-Verfahren
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In Schweizer KMU sind Schlüsselpersonen zentrale Stützen des Unternehmens. Eine Schlüsselperson zeichnet sich durch exklusives Wissen, einzigartige Fähigkeiten, Netzwerke und Beziehungen, mangelnde Ersetzbarkeit und kritische Auswirkungen bei Verlust aus. Dem Schlüsselpersonenrisiko sind KMU ausgesetzt, deren Erfolg massgeblich von einer oder wenigen Personen abhängt. In der Bewertungslehre wird zwar auf die Existenz des Schlüsselpersonenrisikos hingewiesen, jedoch besteht Unklarheit darüber, wie dieses in den Bewertungsprozess integriert werden kann.
Vor diesem Hintergrund wurde für die Hierholzer Audit GmbH ein Modell entwickelt, das es ermöglicht, das Schlüsselpersonenrisiko auf einer fundierten theoretischen Grundlage in die Bewertung einzubeziehen. Zur Beantwortung der Forschungsfragen und Erarbeitung des Modells wurde eine Literaturrecherche und -analyse in den Datenbanken Google Scholar, ScienceDirect und ResearchGate durchgeführt. Das Modell bietet der Hierholzer Audit GmbH eine praktikable Methode zur nahtlosen Integration des Schlüsselpersonenrisikos in die Discounted Cashflow Methode.
Die Literaturanalyse zeigt, dass eine Ausserachtlassung des Schlüsselpersonenrisikos im Bewertungsprozess zu einer Überschätzung des Unternehmenswertes führt. Das entwickelte Modell integriert das Schlüsselpersonenrisiko in Form einer zusätzlichen unternehmensspezifischen Risikoprämie bei der Herleitung der Eigenkapitalkosten. Basis des Modells ist der Anteil des erwirtschafteten Übergewinns, der auf die einzigartigen und nicht ersetzbaren Fähigkeiten der Schlüsselperson zurückzuführen ist. Die Zuweisung dieses personenbezogenen Anteils am Übergewinn erfolgt über ein zweistufiges Scoring-Modell. Das Scoring-Modell ermöglicht es, den genauen Anteil des Übergewinns zu ermitteln, der im Falle des Ausscheidens der Schlüsselperson gefährdet ist. Zur Herleitung der Risikoprämie für Schlüsselpersonen wird der Return on Invested Capital (ROIC) mit und ohne personenbezogenen Anteil der Schlüsselperson berechnet. Die daraus resultierende Renditedifferenz des ROIC entspricht der Risikoprämie für Schlüsselpersonen. Zur Veranschaulichung der praktischen Anwendbarkeit wird das Modell anhand eines fiktiven KMU-Beispiels demonstriert.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: öffentlich
Art der Arbeit
Bachelor Thesis
Auftraggebende
Hierholzer Audit GmbH, Basel
Autorinnen und Autoren
Noah Gamper & Sven Riepl
Betreuende Dozierende
Höchle, Daniel
Publikationsjahr
2024
Sprache der Arbeit
Deutsch
Vertraulichkeit
öffentlich
Studiengang
Betriebsökonomie (Bachelor)
Standort Studiengang
Basel
Keywords
Unternehmensbewertung, KMU, Schlüsselpersonenrisiko, DCF-Verfahren