Der Kreditorenprozess der Regiobank Solothurn AG läuft aktuell vollumfänglich in physischer Form ab. Die manuelle Verarbeitung der monatlich eingehenden Rechnungen ist sehr zeitintensiv und nimmt in etwa die Hälfte eines 100 %-Sachbearbeiter-Arbeitspensums in Anspruch. Mit dem Hauptgedanken, die Effizienz zu steigern, möchte die Regionalbank ihren Kreditorenprozess mithilfe einer Kreditorenbuchhaltungssoftware vollumfänglich digitalisieren. Die technische Projektumsetzung und die Projektimplementierung bringen verschiedene Herausforderungen und erhebliche Planungsaufwände mit sich.

Um der Regiobank Solothurn AG eine grundlegende Basis für die technische Umsetzung und die Implementierung ihres Digitalisierungsprojekts bereitzustellen, bot sich einerseits eine Literaturrecherche an. Mit dieser wurden wichtige theoretische Grundlagen und Modelle identifiziert, die unter anderem aufzeigen, wie ein Prozess qualitativ und quantitativ zu analysieren ist. Andererseits erfolgte für die Aufnahme des Ist-Prozesses und für die Konzeption des Soll-Prozesses eine Datenerhebung mithilfe von halbstrukturierten Interviews, Projektmeetings und diverser Mailkorrespondenz.

Bei der Analyse des dokumentierten Ist-Prozesses der Regiobank Solothurn AG fällt auf, dass der Prozess viele Verschwendungen beinhaltet wie beispielsweise die Transportverschwendung durch die physische Rechnungszustellung innerhalb der Bank. Der schliesslich konzipierte Soll-Prozess liefert zahlreiche Mehrwerte wie unter anderem die ortsunabhängige Bearbeitung der Kreditoren oder die elektronische Zahlungsabwicklung, welche schlussendlich zu einer höheren Prozesseffizienz beitragen. Abschliessend ist auf Basis der vier Handlungsstrategien, welche sich aus der Höhe des Einflusses und des Interesses der Stakeholder ergeben, ein für die Regiobank Solothurn AG spezifischer Kommunikationsplan abgeleitet. Mit der Auseinandersetzung der oben genannten Themen erarbeitet die vorliegende Bachelor-Thesis eine solide und auf die Regiobank Solothurn AG zugeschnittene Grundlage, die eine erfolgreiche Umsetzung und Implementierung der Digitalisierung des Kreditorenprozesses sicherstellt. Die Praxistauglichkeit dieser Grundlage ist gegeben durch die Berücksichtigung der Erwartungen der Auftraggeberschaft sowie dem Beizug eines Kreditorensachbearbeiters einer anderen Bank.