Grüner Stahl: Bedingungen und Limitationen für seine Anwendung im Bausektor
Das Thema Klimaschutz gewinnt gerade für den Bausektor zunehmend an Bedeutung, da die Bauunternehmen erhebliche CO2-Emissionen verursachen. Nachhaltige Baustoffe haben das Potenzial, den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren und ressourcenschonendes Bauen zu fördern.
Patricia Dayrit, 2024
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Frutiger Gruppe
Betreuende Dozierende Schellekens, Hein
Keywords Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Baubranche, Stahl, grüner Stahl, CO2-Emissionen
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Die durch menschliche Aktivitäten freigesetzten Treibhausgase tragen zur Klimaerwärmung bei. Der IPCC-Bericht fordert eine schnelle Reduktion dieser Emissionen, besonders im Gebäudesektor. Problematisch sind unter Anderem graue Emissionen, die bei der Herstellung von Baustoffen wie Stahl entstehen. Grüner Stahl könnte hier Abhilfe schaffen, da in seiner Produktion weniger CO2 verursacht wird. Diese Arbeit untersucht, welche internen und externen Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Bauherrschaft, und so die Frutiger Gruppe als Bauherrin, in ihren Projekten grüne Stahloptionen einsetzt.
In dieser Arbeit wurden qualitative Forschungsmethoden verwendet. Zunächst wurde eine Literaturrecherche und -analyse durchgeführt, um die theoretischen Grundlagen der Nachhaltigkeit im Bausektor, von Stahl und grünem Stahl zu untersuchen. Diese Methode dient auch dazu, die internen und externen Bedingungen für den Einsatz von grünem Stahl im Bausektor zu identifizieren. Ergänzt wurde die Analyse durch Interviews mit internen und externen Stakeholdern. Darüber hinaus wurde ein Fragebogen an Stahlhandelsunternehmen versandt, um zu ermitteln, ob sie grüne Stahlalternativen anbieten.
Diese Arbeit zeigt, dass neben dem Preis weitere entscheidende Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Frutiger Gruppe grünen Stahl in ihren Bauprojekten verwendet. Interne Herausforderungen, wie die Ausarbeitung von abteilungsspezifischen Zielen zur Stahlbeschaffung und die Schulung der Mitarbeitenden, kann Frutiger selbst steuern. Die Arbeit empfiehlt zudem, ökologisches Bauen bei Eigenpromotionen zu fördern, um langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Gesetzeskonformität zu sichern. Eine mögliche First-Mover-Strategie in der Beschaffung von grünem Stahl bietet zusätzliche Vorteile. Extern identifizierte Herausforderungen, wie fehlende Definitionen, Greenwashing, der Stahlpreis, Kooperationen, der Wasserstoffeinsatz in der Produktion, Subventionen, ein Klimazoll und die öffentliche Beschaffung, müssen früh erkannt und adressiert werden. So kann sich die Frutiger Gruppe frühzeitig darauf vorbereiten und entsprechend reagieren. Zudem wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Bau- und Stahlunternehmen als essenziell betrachtet. Die identifizierten Bedingungen und die vorgeschlagenen praxisorientierten Massnahmen sind entscheidend, um den Einsatz von grünem Stahl voranzutreiben.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: öffentlich