Analyse von Bonuszahlungen und Entwicklung eines möglichen Vergütungssystems am Beispiel einer Schweizer Finanzdienstleisterin
Bonuszahlungen werden zunehmend hinterfragt und von Unternehmen abgeschafft. Doch sind die Bedenken gegenüber dem Bonus begründet? Die Analyse von Bonuszahlungen bezüglich der Wirksamkeit als Anreiz und Belohnungsmittel sowie des Einflusses auf Mitarbeitende ist zentraler Bestandteil dieser Arbeit.
Condor-Wenger, Nadine, 2024
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Schweizer Finanzdienstleisterin
Betreuende Dozierende Ergenzinger, Rudolf
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Gründe wie die destruktive Wirkung von Boni auf die intrinsische Motivation und das Organisationsklima, der administrative Aufwand sowie die Förderung von unethischem Verhalten veranlassen Unternehmen, Bonuszahlungen abzuschaffen. Auch die Auftraggeberin, eine Schweizer Finanzdienstleisterin, hinterfragt den Nutzen ihrer Bonusvergütungen und benötigt eine Entscheidungsgrundlage, die zeigt, welchen Einfluss Bonuszahlungen, aber auch andere Lohnnebenleistungen auf Mitarbeitende ausüben und wie ein bonusfreies Vergütungsmodell aufgebaut und implementiert werden könnte.
Zunächst wurde anhand einer umfassenden Literaturrecherche der Frage nachgegangen, was Mitarbeitende motiviert und welche Rolle Bonuszahlungen und andere Lohnnebenleistungen dabei einnehmen. Mehrere Einzelinterviews und eine quantitative Mitarbeitendenbefragung untermauerten und erweiterten die Erkenntnisse der Literaturrecherche und schafften den für diese Arbeit relevanten Praxisbezug. Ergänzt um Informationen der Auftraggeberschaft liessen sich schliesslich eine alternative Vergütungsvariante und damit einhergehende Handlungsempfehlungen herleiten.
Bonuszahlungen wirken sich dann positiv auf die Arbeitsleistung aus, wenn diese als gerecht und attraktiv wahrgenommen werden. Dabei ist zu beachten, dass mit zunehmender Attraktivität der Boni das Risiko steigt, dass sich Mitarbeitende nur noch den Tätigkeiten widmen, welche für die Berechnung des Bonus relevant sind, und so Gefahr laufen, Prioritäten des Unternehmens zu übersehen oder gar dem Wohl der Unternehmung zu schaden. Die Bedürfnisse der Auftraggeberschaft, die Nachteile monetärer Anreize und die aus Sicht der Umfrageteilnehmenden fehlende Attraktivität von zielgebundenen, monetären Anreizen führten zur Herleitung einer Vergütungsalternative, bei welcher nur ein Fixlohn vorgesehen ist, dieser jedoch um den ungefähren Bonusanteil höher ausfällt. Da gemäss Interviews schlussendlich hinsichtlich Arbeitsplatzattraktivität sowie Förderung der Arbeitsmotivation und -leistung das Gesamtpaket stimmen muss, sollte den Lohnnebenleistungen genügend Beachtung geschenkt werden. Eine transparente Kommunikation in der Umstellungsphase und regelmässige Hinweise auf die Vielzahl an Lohnnebenleistungen helfen, kritische Haltungen gegenüber einer allfälligen Bonusabschaffung abzumildern.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Bonus, Bonuszahlungen, Lohnnebenleistungen, Motivation, Mitarbeitende
Vertraulichkeit: vertraulich