Analyse des Einflusses von Instant Payments auf das traditionelle Kartengeschäft in der Schweiz

Instant Payments (IP) ermöglichen es, Zahlungen rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr und innerhalb von zehn Sekunden abzuwickeln. Welchen Einfluss hat diese neue Technologie auf das traditionelle Kartengeschäft in der Schweiz?

Nick Binggeli, 2024

Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Entris Banking AG
Betreuende Dozierende Härri, Matthias
Keywords Instant Payments, Zahlungsverkehr, Kartengeschäft, Debitkarten, Kreditkarten
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Die Schweizer Banken wurden von der Schweizerischen Nationalbank verpflichtet, den Empfang von nationalen Instant Payments für Endkundinnen und -kunden zu ermöglichen. Die technischen Merkmale von Instant Payments ermöglichen die Entwicklung von neuen Bezahllösungen, welche je nach Umsetzung und Positionierung die Erträge aus dem klassischen Kartengeschäft gefährden können. Es gilt daher, das Potenzial von Instant Payments in der Schweiz zu analysieren.
Die Bearbeitung der Forschungsfragen basiert auf der Kombination aus Literaturrecherche und Experteninterviews. Die Arbeit zeigt zunächst auf, wodurch sich das Kartengeschäft und der Zahlungsverkehr in der Schweiz auszeichnet. Anschliessend werden Chancen und Herausforderungen von Instant Payments genauer analysiert und anhand von Erfahrungen im Ausland mögliche Erfolgsfaktoren sowie Positionierungseffekte evaluiert. Zum Schluss wird die Ausgangslage für den Erfolg von Instant Payments in der Schweiz bewertet und ein konkretes Fazit inklusive Handlungsoptionen abgegeben.
Die Untersuchung zeigt, dass unter den gegebenen Umständen die Einführung von Instant Payments die Stellung der Karten in der Schweiz nicht bedroht. Durch Zusatzgebühren werden Instant Payments von den Banken als Nischenprodukt platziert. Dadurch wird die Verbreitung der Technologie gehemmt, sodass benötigte Netzwerkeffekte ausbleiben. Banken scheinen vorerst nicht vorzuhaben, sich strategisch mit Instant Payments differenzieren zu wollen. Sie sehen sich eher mit den operativen Herausforderungen und den hohen Investitionskosten konfrontiert. Auch ein Blick nach Schweden, wo bereits seit mehreren Jahren eine kostenlose IP-basierte Bezahllösung stark verbreitet ist, zeigt, dass die Dienstleistung vielmehr zu einer Verlagerung von Bargeld- zu elektronischen Zahlungen führte, ohne den etablierten Kartenzahlungsmarkt signifikant zu beeinträchtigen. Finanzdienstleister müssen jedoch auf eine mögliche Kehrtwende vorbereitet sein. Es gilt zu prüfen, welche Massnahmen die Bezahlkarten noch attraktiver machen können. Sollte es doch zu einem Wettbewerb um innovative IP-Produkte kommen, müssen sich Finanzinstitute zudem die Frage stellen, wie sie sich strategisch platzieren möchten.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: vertraulich
Art der Arbeit
Bachelor Thesis
Auftraggebende
Entris Banking AG, Gümligen
Autorinnen und Autoren
Nick Binggeli
Betreuende Dozierende
Härri, Matthias
Publikationsjahr
2024
Sprache der Arbeit
Deutsch
Vertraulichkeit
vertraulich
Studiengang
Betriebsökonomie (Bachelor)
Standort Studiengang
Olten
Keywords
Instant Payments, Zahlungsverkehr, Kartengeschäft, Debitkarten, Kreditkarten