Best practice bei der Unternehmensbewertung in der Schweiz

„Die Dinge haben nur den Wert, den wir ihnen geben.“ Bei einer zukunftsorientierten Unternehmensbewertung sind viele Daten aus der Vergangenheit vorhanden, jedoch umso mehr Unsicherheiten über die Zukunft. In der Theorie gibt es dafür Lösungen, doch können und werden diese in der Praxis umgesetzt?

Widmer, Thomas, 2023

Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende Institut für Finanzmanagement
Betreuende Dozierende Hüttche, Tobias, Schmid, Fabian
Keywords Unternehmensbewertung, best practice, DCF-Methode
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Die Bewertungslehre wurde von der Finanz- und Kapitalmarkttheorie stark beeinflusst. Die Bewertungsmodelle wurden komplexer und es werden vermehrt statistische Kenntnisse benötigt, um eine Unternehmensbewertung zu verstehen. Die robuste Praxis scheint in einem Kontrast zur wissenschaftlichen Diskussionen zu stehen und es ergibt sich das Problem, was theoretisch möglich wäre und was in der Praxis jedoch effektiv umgesetzt wird. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Schweizer Bewertungspraxis einen Unternehmenswert ermittelt und ob dies in einem Konsens zur Bewertungslehre steht.
Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden aktuelle Fairness Opinions und Bewertungsgutachten der Schweizer Übernahmekommission vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2022 analysiert. Es wurde geprüft, nach welchen Methoden eine Unternehmensbewertung erfolgt und welche Inputfaktoren zur Wertbestimmung verwendet wurden. Die gewonnen Erkenntnisse aus der Auswertung wurden in einem weiteren Schritt mit der aktuellen Bewertungslehre verglichen. Dadurch konnten Übereinstimmungen und Abweichungen zwischen der Bewertungslehre und der Bewertungspraxis festgestellt und analysiert werden.
Die aus der Auswertung gewonnen Erkenntnisse zeigen, dass zu einem grossen Teil ein Konsens zwischen der Bewertungslehre und der Bewertungspraxis besteht. Die als best practice geltende DCF-Methode wurde als primäre Bewertungsmethode verwendet und mittels der Anwendung von Multiplikatoren-Methoden plausibilisiert. Bei den Bestandteile der DCF-Methode konnten bei der Vergangenheitsanalyse, dem Detailplanungszeitraum sowie dem Restwert keine Abweichungen zur Bewertungslehre festgestellt werden. Weiter ist bei der Herleitung der Marktrisikoprämie ein vermehrtes Verwenden von impliziten Marktrisikoprämien festzustellen, was der literarischen Empfehlung entspricht. Ebenfalls ist bei der Anwendung des Betafaktors, beim un- sowie relevern des Beta‘s, der Grössenprämie und der Gewichtung der Kapitalkosten eine Übereinstimmung zwischen Literatur und Praxis vorzufinden. Abweichungen konnten bei der Herleitung des risikolosen Zinssatzes festgestellt werden. Das literarisch empfohlene Svensson-Verfahren konnte nur in einer Bewertung festgestellt werden. Des Weiteren wurden die Länderrisikoprämien nicht bei allen internationalen Unternehmen angewendet, wie dies die Literatur vorsehen würde.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: öffentlich
Art der Arbeit
Bachelor Thesis
Auftraggebende
Institut für Finanzmanagement, Basel
Autorinnen und Autoren
Widmer, Thomas
Betreuende Dozierende
Hüttche, Tobias, Schmid, Fabian
Publikationsjahr
2023
Sprache der Arbeit
Deutsch
Vertraulichkeit
öffentlich
Studiengang
Betriebsökonomie (Bachelor)
Standort Studiengang
Brugg-Windisch
Keywords
Unternehmensbewertung, best practice, DCF-Methode