Altersvorsorge und die junge (potenzielle) Kundschaft - Wie lässt sich die junge Bankkundschaft von der Vorsorgethematik begeistern?
Mit ihrem Dreisäulensystem für die Altersvorsorge nimmt die Schweiz eine Vorbildfunktion ein. Seit der Einführung des Systems (1985) haben sich aber die demografischen und die finanzpolitischen Umstände in der Schweiz stark verändert und stellen damit das System vor grosse Herausforderungen.
Provenzano, Sandra & Spichty, Tina, 2022
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende UBS Switzerland AG
Betreuende Dozierende Witmer, Thomas
Keywords Vorsorge, Problematik, junge (potenzielle) Bankkundschaft
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Die 1. und 2. Säule des Schweizer Dreisäulensystems sichern nur noch 60 % des letzten Erwerbseinkommens ab. Gegenwärtige und vor allem künftige Generationen können sich nicht mehr auf die ersten beiden Säulen verlassen. Umso bedeutender wird die 3. Säule für die junge Schweizer Bevölkerung. Diese wird jedoch noch zu wenig genutzt. Lediglich 47 % der 25-34-Jährigen Erwerbstätigen in der Schweiz zahlen aktiv auf eine 3. Säule ein (Stand 2018). Die Notwendigkeit, aber auch die Vorteile der dritten Säule sind den jungen Schweizerinnen und Schweizern zu wenig bekannt.
Um die beschriebene Problemstellung anzugehen und mögliche Lösungsvorschläge zu erarbeiten, wird zuerst eine umfangreiche Literaturrecherche auf verschiedenen digitalen Datenbanken durchgeführt. UBS-interne Quellen werden ebenfalls konsultiert. Zudem werden zwei Interviews mit UBS-internen Branchenexpertinnen, ein Gespräch mit dem UBS-Vorsorgeexperten der Region Basel sowie neun Zielgruppeninterviews im Rahmen einer qualitativen Umfrage geführt. Die gesammelten Daten werden analysiert und ausführlich interpretiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Vorsorge in den Schweizer Schulen sowie in den Familienhaushalten zu wenig Beachtung geschenkt wird. Trotz den bereits ergriffenen Massnahmen durch UBS, ist die Einzahlungsquote junger Erwachsener auf eine 3. Säule erschreckend niedrig. Das liegt besonders an der Prioritätensetzung junger Erwachsener, die grossen Wert auf exklusive Ferien oder eine ausgeglichenen Work-Life-Balance legen. Die Zielgruppe kennt sich nur sehr schlecht mit dem Dreisäulensystem aus, die Vorteile der 3. Säule sind kaum bekannt. Lediglich ein Drittel der befragten Personen zahlt in die 3. Säule ein. Begründet wird dies mit dem geringen verfügbaren Einkommen oder der nicht zur Verfügung stehenden Zeit, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Laut der Umfrage würde sich die Zielgruppe eher mit der 3. Säule beschäftigen, wenn deren Vorteile genauer bekannt wären. Die Informationen dazu würde sich die Zielgruppe über das Internet und über eine Beratung bei der Bank einholen. Lösungsvorschläge konzentrieren sich deshalb beispielsweise auf eine zielgruppengerechte Werbekampagne und auf den Ausbau des bestehenden Beratungsprogramms «Vorsorge-Start».
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: vertraulich