Kapitalanlagestrategien von Schweizer Pensionskassen
Die Schweizer Pensionskassen versuchen den negativen Auswirkungen des demografischen Wandels und des Tiefzinsumfelds entgegenzuwirken. Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Anlagestrategien und untersucht inwiefern indirekte Immobilienanlagen einen Inflationsschutz bieten könnten.
Provenzano, Domenico, 2020
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende KPMG AG
Betreuende Dozierende Graef, Frank
Keywords Pensionskassen, Asset Allocation, Immobilienanlagen, Inflationsschutz
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In einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation führt die SNB ihre expansive Geldpolitik fort, wodurch der Schweiz mittelfristig inflationäre oder deflationäre Szenarien drohen. Besonders für Pensionskassen, die inflationsbereinigte Leistungen erbringen müssen, nimmt das Thema Inflation einen hohen Stellenwert ein. Da in der Praxis Immobilienanlagen oft mit einem gewissen Inflationsschutz verbunden werden, soll im Rahmen dieser Arbeit genauer untersucht werden, welche Anlageoptionen im Bereich Immobilien bestehen und ob ein solcher Inflationsschutz historisch gegeben war.
Das zentrale Forschungsanliegen dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen Inflation und den Renditen indirekter Immobilienanlagen empirisch zu untersuchen. Dabei werden das etablierte Modell von Fama und Schwert (1977), sowie das lineare Modell von Gultekin (1983) angewendet. Die erwartete Inflationsrate wird mit zwei unterschiedlichen Methoden geschätzt. Als Datenbasis für die Immobilienrenditen werden die Indizes WUPIX-F® und KGAST-Immo-Index verwendet. Für die Untersuchung werden monatliche und jährliche Datenreihen in der Periode von 1997 bis 2019 verwendet.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein negativer Zusammenhang zwischen Immobilienrenditen und Inflationsraten besteht. Daraus lässt sich schliessen, dass Investitionen in Immobilienfonds und Anlagestiftungen keinen Schutz vor Inflationsrisiken bieten. Wird die Untersuchung nach dem Regressionsmodell nach Gultekin vorgenommen, ergeben sich für die Immobilienfondsrenditen in der Periode von 1998 – 2008 signifikante negative Werte. Aufgrund der Auswertungen lässt sich bei den Anlagestiftungen ein besserer Inflationsschutz als bei den Immobilienfonds schliessen. Der Test für den Inflationsschutz nach dem Fama-Schwert-Ansatz zeigt, dass die unerwartete Inflation einen signifikanten Einfluss auf die Immobilienfondsrenditen hat. Bei den Anlagestiftungen lässt sich aufgrund der negativen Regressionskoeffizienten vermuten, dass sowohl bei erwarteter als auch bei unerwarteter Inflation kein Schutz geboten wird. Ausserdem wird abgeleitet, dass die inflationsschützende Eigenschaft in einem tieferen Zinsniveau abnimmt, was im Einklang mit vergangen Studien steht.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: öffentlich