Fachkräftemangel in der europäischen Personenbinnenschifffahrt
Durch das grosse Wachstum der letzten drei Jahrzehnte, kämpft die europäische Personenbinnenschifffahrt mit einem Fachkräftemangel der nautischen Mitarbeitenden. Diese Arbeit untersucht dessen Gründe und liefert für ein führendes Dienstleistungsunternehmen der Branche eine Handlungsempfehlung.
Karten, Luca, 2021
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende River Advice AG
Betreuende Dozierende Stutz, Bernhard
Keywords Flusskreuzfahrt, Personenbinnenschifffahrt, Fachkräftemangel, Employer Branding, HR-Marketing, Social Recruiting, Train-the-Trainer
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In der europäischen Personenbinnenschifffahrt stieg die Zahl der Schiffe zwischen 1992 und 2019 von rund 50 auf über 300 (Thiriet et al., 2019, S. 5). Auf dem Arbeitsmarkt überstieg die Nachfrage schnell das Angebot. Diese Arbeit untersucht die Gründe für das mangelnde Interesse von berufstätigen Matrosinnen und Matrosen an einer Weiterbildung zur Kapitänin oder zum Kapitän, welche Anforderungen und Erwartungen erfüllt werden müssen, damit diese eine Weiterbildung in Betracht ziehen und welche Massnahmen sich empfehlen, um das Berufsbild Nautikerin und Nautiker attraktiver zu gestalten.
Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wurde eine ausführliche Literaturrecherche in den wissenschaftlichen Datenbanken Google Scholar, ScienceDirect, WISO und Statista, eine quantitative Umfrage von berufstätigen und auszubildenden Matrosinnen und Matrosen, die zum Zeitpunkt der Umfrage maximal 40 Jahre alt waren, sowie eine detaillierte Analyse und Auswertung der Personalstammdaten der Auftraggeberin durchgeführt.
Das bereits existierende Social Media-Kommunikationskonzept der Auftraggeberin beinhaltet grundlegende Handlungsrichtlinien und erste Definitionen für die unterschiedlichen Kanäle bezüglich Zielgruppen und Inhaltsformen. In Anbetracht der bereits bestehenden und voraussichtlich noch zunehmenden Bedeutung der Bereiche Employer Branding, HR-Marketing wie auch Social Recruiting, sollte dieses Konzept kontinuierlich verfeinert und vor allem auch konsequent umgesetzt werden. Ein Train-the-Trainer-Konzept existiert bei der Auftraggeberin bislang noch nicht und muss daher von Grund auf neu konzipiert und eingeführt werden, weshalb dieser Schritt einen grösseren Aufwand darstellt. Durch den erwarteten Nutzen scheint dieser Aufwand aber gerechtfertigt. Mit dem Konzept sollen unter bestehenden Mitarbeitenden Talente ausfindig gemacht und konsequent gefördert werden, wodurch der Fachkräftemangel ohne aufwendige Rekrutierung eingedämmt werden kann. Des Weiteren soll dadurch bei der Auftraggeberin eine Lernkultur mit einem hohen Ausbildungsstandard entstehen, die sich auch erheblich auf die Trainingsmotivation der Mitarbeitenden auswirkt.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: vertraulich