Globale Finanzkrise vs. Coronakrise - Welche Krise ist für die Schweiz teurer?
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse der volkswirtschaftlichen Kosten der globalen Finanzkrise, sowie der Coronakrise. Eine komparativ-statische Beurteilung verschiedener Kostenaspekte ermöglicht es, ein quantitatives und qualitatives Urteil über das Kostenmass beider Krisen fällen zu können.
Meier, Pascal & Rosolen, Jan, 2020
Art der Arbeit Bachelor Thesis
Auftraggebende UBS Switzerland AG
Betreuende Dozierende Marbacher, Josef, Marbacher, Josef
Keywords Finanzkrise, Coronakrise, volkswirtschaftliche Kosten, Börsenkapitalisierung, gesundheitsökonomische Kosten
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Mit dem Ausbruch der Corona-Epidemie und deren weitgehenden Implikationen für
Wirtschaft und Gesellschaft entwickelte sich ein besonderes Interesse an der
Coronakrise. In der Öffentlichkeit und in den Medien wird rege darüber Diskutiert,
wie hoch die wirtschaftlichen Kosten der von den Staaten getroffen Massnahmen
sein werden. Mit unserer Arbeit möchten wir einen Beitrag zur Quantifizierung dieser
Kosten für die Schweiz leisten. Als Vergleichsmassstab dient uns dabei die
Finanzkrise von 2008.
Die wirtschaftlichen Kosten der beiden Krisen definieren wir als
gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungsverlust, der als Differenz zwischen den
Vorkrisen-Wachstumstrends und dem effektiven Verlauf berechnet wird. Als weitere
Indikatoren verwenden wir die Börsenkapitalisierung und gesundheitsökonomische
Grössen.
Es konnte gezeigt werden, dass die Coronakrise, in der dreijährigen
Betrachtungsperiode, mit CHF 126.7 Mrd. zu einem höheren Wohlstandsverlust führt
als die Finanzkrise (37.2 Mrd.). Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die
Finanzkrise wesentlich mehr Wertveluste an der Börse brachte als die Coronakrise,
nämlich rund 700 Mrd gegenüber rund 400 Mrd. Die «Peak-to-Trough» Betrachtung
wurde bei der Finanzkrise mit minus 55 % bemessen. Bei der Coronakrise war diese
Kennzahl mit minus 26 % um mehr als die Hälfte kleiner. Zuletzt konnte aufgezeigt
werden, dass die diskretionären Massnahmen der Coronakrise massiv teurer als die
Massnahmen zur Finanzkrise zu stehen kommen dürften. Vergleicht man jedoch die
Corona-Massnahmen in einer gesundheitsökonomischen Kosten-Nutzen-Analyse
mit dem Wert der geretteten Menschenleben (Value of Statistical Life - VSL), lässt
sich schliessen, dass sich die Massnahmen aus ökonomischer Sicht durchaus
gelohnt haben.
Studiengang: Betriebsökonomie (Bachelor)
Vertraulichkeit: öffentlich