Fumagalli Watches Switzerland - von MOQ 20 zu MOQ 1
Die Schweizer Uhrenindustrie steht vor der Herausforderung, den wachsenden Trend zu individualisierbaren Produkten aufzugreifen. Ziel ist die Umstellung eines Schweizer Uhrenherstellers von einer Mindestbestellmenge (MOQ) von 20 auf MOQ 1, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.
Franco Steiner, 2025
Type of Thesis Bachelor Thesis
Client Uhrenhersteller
Supervisor Simic, Radovan
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Die steigende Nachfrage nach individualisierbaren Uhren im mittleren Preissegment (unter 3.000 CHF) erfordert eine Anpassung der Produktions- und Lieferkettenprozesse. Ein Schweizer Uhrenhersteller plant, seine Produktionsstrategie zu transformieren, um flexibler auf Kundenwünsche einzugehen. Dabei soll eine maximale Lieferzeit von 21 Werktagen gewährleistet werden. Diese Umstellung erfordert eine fundierte Analyse der bestehenden Prozesse sowie innovative Lösungen zur Integration von Mass Customization in die Lieferkette.
Die Arbeit kombiniert theoretische und praxisorientierte Ansätze. Der theoretische Teil umfasst eine Literaturrecherche zu Supply Chain Management, Mass Customization und Prozessautomatisierung. Praxisnah wurden die bestehenden Lieferketten und Produktionsprozesse grafisch nach BPMN 2.0 modelliert und analysiert. Ergänzend wurden qualitative Experteninterviews durchgeführt und eine detaillierte Kosten- und Variantenanalyse erstellt, um die Machbarkeit der Umstellung auf MOQ 1 zu bewerten.
Die Analyse zeigt, dass die Umstellung auf MOQ 1 technisch machbar ist, jedoch eine Optimierung der Lieferkette und eine Teilautomatisierung der Produktionsprozesse erfordert. Besonders viel Individualisierungspotenzial bieten Gehäuse, Zifferblatt, Zeiger und Uhrenbänder. Ein modulares Produktdesign ermöglicht die Kombination vorgefertigter Komponenten, um Lieferzeiten zu minimieren. Höhere Produktionskosten pro Stück können durch eine differenzierte Preisstrategie ausgeglichen werden, die den Mehrwert der Individualisierung kommuniziert. Ein Online-Konfigurator wird empfohlen, um ein personalisiertes Kundenerlebnis zu schaffen. Langfristig plant der Hersteller, eine nachhaltige Uhr aus recycelten Materialien mit 100 % Schweizer Wertschöpfung zu entwickeln. Damit positioniert sich das Unternehmen als innovativer Akteur in der Branche, der Tradition mit moderner Kundenorientierung verbindet.
Studyprogram: Betriebsökonomie (Bachelor)
Keywords Supply Chain Management, Mass Customization, Lean Management, Agile Supply Chain, Uhrenindustrie
Confidentiality: vertraulich