Die ambulante Pflegeorganisation ist in der häuslichen Pflege tätig und beschäftigt rund 140 Mitarbeitende. Sie steht vor der Herausforderung qualifiziertes Personal zu halten und gleichzeitig die Kosten auf einem finanzierbaren Niveau zu halten. In der spezifischen Region, in der die Organisation tätig ist, steht sie mit den angrenzenden Pflegeorganisationen in Konkurrenz. Die Mitarbeitenden drohen zur Konkurrenz zu gehen, was eine Anpassung des Vergütungs- und Benefits-Systems erfordert.

Das Vorgehen gliedert sich in drei Stufen. Zunächst wird eine Literaturanalyse zu bestehenden Vergütungssystemen durchgeführt. Danach wird das heutige Vergütungssystem auf seine Stärken und Schwächen hin bewertet. Ein Interview mit einer Fachexpertin zeigt die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeitenden auf. Anhand dieser drei Stufen werden Vorschläge für eine Erweiterung des bestehenden Vergütungssystems gemacht.

Die Ergebnisse zeigen verschiedene Anpassungsmöglichkeiten. Das traditionelle Gradingsystem hat klare Lohnbänder, während das kompetenzbasierte System die persönliche und berufliche Entwicklung unterstützt. Gesundheits- und Wellness-Programme wie Fitnesskurse und Ernährungsberatung verbessern das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Finanzielle Anreize wie Treueprämien und Kinderbetreuungszuschüsse fördern die Work-Life-Balance. Anerkennung durch regelmässige Anlässe und eine Feedback-Kultur stärken Motivation und Teamgeist. Massnahmen wie Betriebskindergärten verbessern die Verbindung von Beruf und Familie. Zuschüsse für öffentliche Verkehrsmittel oder Dienstfahrräder unterstützen die Umwelt und die Mitarbeitenden. Gemeinschaftsaktivitäten stärken den sozialen Zusammenhalt und verbessern die Arbeitsbedingungen. Die Aufnahme einiger der aufgeführten Vorschläge kann bestehende Mitarbeitende zusätzlich motivieren und die Organisation, als modere Arbeitgeberin positionieren. Das neue Vergütungsmodell sollte als Pilotprojekt eingeführt und auf seine kurz- und langfristige Wirkung hin geprüft werden.