Im Zuge der Reorganisation hat sich eine Krankenkassenversicherung in der Schweiz der Herausforderung gestellt, einen Kulturwandel zu erreichen, und dafür ein internes Projekt «Stabilisierung, Mobilisierung, Agilisierung», gestartet. Als beratende Funktion wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit die Steigerung der Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit von Führungskräften umfassend untersucht. Fragestellung: Welche Lücken bestehen aus Sicht der Führungskräfte in den Change-Voraussetzungen und inwiefern weichen diese vom Soll-Zustand ab?

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Literaturrecherche zum Change-Management-Framework ADKAR durchgeführt. Die fünf ADKAR-Elemente – Bewusstsein, Motivation, Wissen, Fähigkeit und Verstärkung – dienten als Grundlage für die Analyse. Ergänzend dazu wurde eine quantitative Umfrage mit 61 Führungskräften durchgeführt, welcher deren Einstellungen anhand der ADKAR-Elemente gemessen wurden.

Die Analyse zeigte, dass vier Führungskräfte die Notwendigkeit der Veränderung nicht verstehen. Dies stellt ein potenzielles Risiko für den Projektverlauf dar. Es ist daher empfehlenswert, die betroffenen Führungskräfte zu identifizieren und ihnen gezielt die Dringlichkeit der Veränderung zu vermitteln. Zudem sollten die individuellen Vorteile der angestrebten Veränderung den Führungskräften konkreter aufgezeigt werden, um ihre Entscheidung zur Veränderung positiv zu beeinflus-sen. Massnahmen zur systematischen Wissensvermittlung sollten in das Projekt integriert werden, da bei einigen Führungskräften Diskrepanzen zwischen dem aktuellen Wissensstand und den Wissensanforderungen festgestellt wurden. Zudem legt die Untersuchung nahe, dass die Führungskräfte ihre Fähigkeiten überschätzen. Fehlendes Wissen, Unklarheiten bezüglich der gewünschten Fähigkeiten sowie eine Antwortverzerrung können mögliche Ursachen sein. Es ist empfehlenswert diverse Massnahmen zu prüfen, um die Wissenslücken zu schliessen. Abschliessend lässt sich festhalten, dass die Gesamtmittelwerte der Umfrageergebnis grundsätzlich positiv zu interpretieren sind.