Lehrvertragsauflösungen stellen die Betriebe, die Lernenden und auch die Gesellschaft vor Herausforderungen, wie beispielsweise den Verlust wichtiger personeller Ressourcen oder finanzieller Aufwendungen. Jährlich werden schweizweit etwa 25% der Lehrverträge vorzeitig aufgelöst, wobei Lehrvertragsauflösungen äusserst komplex und oft das Ergebnis verschiedener ungelöster Probleme sind. Der Auftraggeber Dosenbach-Ochsner & Companies weist bereits eine tiefe Auflösungsquote auf. Dennoch ist er an weiteren Massnahmen interessiert, um sich vertieft mit der Thematik zu befassen.

Ziel der Bachelorthesis ist es, die Gründe für Lehrvertragsauflösungen beim Auftraggeber zu evaluieren und aus den theoretischen und praktischen Ergebnissen Massnahmen zu entwickeln. Dazu wurden zunächst die theoretischen Grundlagen anhand einer Literaturrecherche und eines auf die Berufsbildung angepassten Onboarding-Modells erarbeitet. Basierend auf den theoretischen Grundlagen und einer statistischen Datenerhebung mittels Umfrage (N= 85) zeigt die vorliegende Bachelorthesis Massnahmen auf, wie Lehrvertragsauflösungen entgegenzuwirken wäre.

Bei der Auswertung der Ergebnisse konnten keine Bereiche mit akutem Handlungsbedarf identifiziert werden. Aus diesem Grund wurde bei der Auswertung das Augenmerk auf die Minderheit gerichtet, die sich negativ äusserte. Dadurch konnten die Gründe für Lehrvertragsauflösungen besser verstanden und damit Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Von allen erarbeiteten Handlungsempfehlungen steht die Empfehlung einer kontinuierlichen und strukturierten Datenerhebung über die Auszubildenden, bei denen es zu Vertragsauflösungen kommt, an erster Stelle. Die Datenerhebung und anschliessende Auswertung wird durch die Einführung des Austrittsgesprächs möglich. Dadurch erhält der Auftraggeber einen Überblick über die tatsächlichen Gründe und kann mögliche Missstände gezielt in Erfahrung bringen. Ausserdem wird empfohlen, bei potenziellen Abbrüchen in den Filialen einen von Schweizer Forschern entwickelten Online-Fragebogen zur Messung der Ausbildungsqualität an die Auszubildenden zu versenden. Damit können aktuelle Probleme identifiziert werden und mit den Beteiligten vor Ort konkret besprochen werden. Weitere Handlungsempfehlungen werden ausführlich in der Arbeit dargelegt.